Foto: Iris Nöbauer
Die beeindruckende Landschaft der Yungas Nebelwälder in Bolivien reicht vom Hochland der Anden bis hinunter in den Amazonas Regenwald. Eine Vielzahl von Tieren lebt in diesem sensiblen, feucht-warmen Ökosystem.
Erst vor zweihundert Jahren wurde dieses Gebiet von Aymara und Quechua Stämmen aus den Anden besiedelt. Sie brachten aus dem Hochland ihre Bautradition mit Lehm und Gründächern mit, die allerdings zu wenig an das feuchte regenintensive Klima angepasst wurde. Wer es sich leisten kann baut heute mit modernen Baumaterialien, importiert aus La Paz.
Die Yungas sind ein Gebiet mit Potenzial für sanften Tourismus und eigenständige wirtschaftlicher Entwicklung, es ist aber unabdingbar, im Einklang mit der Natur zu wirtschaften. Wird nicht Rücksicht genommen, wie zum Beispiel im Coca Anbau, sind die Böden rasch ausgelaugt und Hangrutschungen sind die Folge.
Die NGO EVA Yungas möchte ein Forschungs- und Ausbildungszentrum schaffen, in dem Kreislaufwirtschaft in verschiedenen Lebensbereichen wie Landwirtschaft, Bautechnik, erneuerbare Energien und Wasserwirtschaft getestet und gelehrt wird.
Der Bau selbst soll ein Vorzeigebeispiel für nachhaltige Baumaterialien aus der Region werden, geplant wurde daher mit Holz, Lehm, Steinen und Fasern. Der Entwurf sieht ein gutes Fundament und große auskragende Dächer vor, sodass die Stampflehmwände vor Feuchtigkeit geschützt sind.
Das Forschungszentrum selbst besteht aus zwei Höfen mit Räumen für Werkstätten, Tests und Seminare, weiter unten am Hang sind einfache Wohnmöglichkeiten für Forscher*innen und Volontäre geplant.
Gästehäuser
Werkstätten und Seminarraum
Foto: Iris Nöbauer
Foto: Ann-Kathrin Freude
Entwurfsbetreuung
Roland Gnaiger
Entwurfsberatung
Dominik Abbrederis
Auftraggeber
NGO EVA Yungas
Recherche und Entwurf
Paul Jungwirth
Ann-Kathrin Freude
Iris Nöbauer (nur Recherche)
Partner in der Recherche
Studierende der Architektur FAADU/UMSA, La Paz