Foto: Sabine Gretner
Orange Farm ist ein Township im Südwesten von Johannesburg. Die soziale Lage des Viertels ist gekennzeichnet von Armut, Arbeitslosigkeit und Aids. Das Siedlungsbild bestimmen Gebäude und Hütten, die Großteils aus gefundenen Blech- und Holztafeln, Wellblech oder Karosserieteilen bestehen. In diesen sogenannten Shacks wird es im Sommer unerträglich heiß mit Temperaturen bis 45°C, während es in den Winternächten mit 2°C empfindlich kalt werden kann. Der Auftraggeber des Projekts war das Tebogo Home for Handicapped Children, die österreichische NGO s2arch hatte den Kontakt vermittelt. Die Wohn- und Therapiegebäude für beinahe 50 Kinder mit Behinderungen waren zu klein geworden. Eine Gruppe von 25 Studierenden plante und errichtete zwei Erweiterungsbauten: ein Gemeinschaftshaus mit neuer Küche und ein Therapiehaus mit Sanitäranlagen. Eine großzügige Pergola verbindet die Baukörper miteinander.
Die Häuser wurden so geplant, dass sie ohne Energieeinsatz das ganze Jahr hindurch ein angenehmes Innenraumklima aufweisen. In der Bauphase wurde mit Arbeitskräften aus der Nachbarschaft, vor allem mit Frauen, zusammengearbeitet. Dadurch wurde ein reger Austausch zwischen der Bevölkerung und den Studierenden möglich.
Die Baustolle Betonsteine, Erde, Lehm, Holz, Stroh und Grasmatten wurden direkt aus dem Township und aus dem unmittelbaren Umland bezogen. Eine Maßnahme, um die lokale Wirtschaft zu stärken und vor allem eine spätere Nachahmung zu ermöglichen. Es sind Gebäude entstanden, die den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden. Sie erhielten ein Zuhause, das Geborgenheit und Lebensfreude vermittelt.
Fotos: Sabine Gretner
Entwurfsbetreuung
Prof. Roland Gnaiger, DI Lotte Schreiber, DI Richard Steger, Anna Heringer
Bauleitung
Sigi Atteneder, Richard Steger
Konsulenten
Oskar Pankratz (Bauphysik), Martin Rauch (Lehmbau), Erich Heiligenbrunner (Pädagogik)
Partner
SARCH, Education Africa
Auszeichnungen
International Energy Globe Award
Sponsoren
Land OÖ, Stadt Linz, Panalpina, Hoval