Foto: Corinna König
IPHIKO heißt „Flügel“ und ist der Name der ersten beiden Bauabschnitte der ITHUBA Primary School. Zu ihr gehören zwei Grundschulklassen, eine Küche, eine Werkstatt, Toiletten und ein geschützter Gartenhof. Die großen, überdachten Freiflächen ermöglichen Freiluftunterricht sowie regen- und sonnengeschützte Pausen. Die Außenwände, die aus einem 30 cm starken Stroh-Lehmgemisch bestehen, wurden mit geringem Werkzeugeinsatz in eine einfache Holzschalung gestampft, verdichtet und nach der Austrocknung verputzt. Die Decke ist gedämmt und großzügig hinterlüftet. Das Dach wird von einem schlanken, materialsparenden Eisenfachwerk getragen. Zudem schützt es durch seine weite Auskragung die Strohlembauteile vor Niederschlägen.
Die Klassenzimmer wurden nach reformpädagogischen Grundsätzen geplant. Sie bieten sowohl Rückzugs-, und Ruhezonen für Kleingruppen zum Vorlesen und Basteln sowie natürlich auch Raum, um eine ganze Klasse unterrichten zu können. Auf den Bezug ins Freie sowie auf Lern- und Spielbereiche in überdachten Bereichen wurde besonders viel Wert gelegt.
Wie auch in den vorhergehenden Projekten war auch bei diesem Projekt die Bauweise Lehm und die solare Ausrichtung der Gebäude ein inhaltlicher Schwerpunkt. Die Grundmaterialien Lehm und Strohgräser sind in der Steppenlandschaft rund um Johannesburg im Übermaß vorhanden. Dadurch hat sich die Leichtlehmbauweise als besonders authentisch und ökologisch etabliert.
Die Konstruktion ist denkbar einfach. Schlanke Stahlbetonstützen bieten ein statisches Gerüst, das mit leicht verdichtetem Strohlehm aufgefüllt wird. Das Strohlehmgemisch, wird dabei zwischen Schalungswände gestampft, verdichtet und nach der Austrocknung verputzt. Es entstehen 30cm starke, isolierende Außenwände. Eine schlanke Stahlkonstruktion hebt das Dach von der thermischen Haut und ermöglicht durch Hinterlüftung den im Sommer wichtigen Überhitzungsschutz. Im Winter hingegen bedeuten große Fensterflächen solare Gewinne. Die Decke der Klassenräume ist zusätzlich gedämmt.
Foto: Patricia Porsch
Foto: Corinna König
Entwurf
Almhofer-Amerig Jürgen, Biskamp Janina, Derntl Johannes, Hinterseinter Rafael, Kaps Urs, König Corinna, Peball Katharina, Pilz Gerald, Porsch Patricia, Wolfsteiner Johannes
Leitung/Betreuung
Roland Gnaiger (Gesamtprojekt), Richard Steger (Entwurf), Elias Rubin (Baustelle, Lehmbau), Clemens Quirin (BASEhabitat), Oskar Pankratz (Bauphysik)
Umsetzung
Studierende der Kunstuniversität Linz + die lokale Bevölkerung
Partner
Verein SARCH – social sustainable architecture, Christoph Chorherr
Sponsoren
Land OÖ, DOKA, Durst-Bau, Ulreich, Weissenseer